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Die Reise Nach Ohn1.1

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Autor: Daniel


D

as Segel spannt sich unter dem gewaltigen Druck des Windes. Der Mast knarzt. Die Crew verrichtet ihre ihre Arbeit vorbildlich. Das Steuerrad fährt leichtläufig durch meine Hände. Ich blicke über die Schulter. Schon fast am Horizont verschwunden sehe ich unsere geliebte Heimat Burg 13.

Wir befinden uns nun auf einem stabilen Ostkurs raus aus Barsaive in Richtung Vasgothia. Neben mir am Steuerrad lächelt mich der von X'lerul jüngst installierte Hebel an, der als Auslöser für eine magische Beschleunigung dient. Außer dieser Verbesserungen haben wir noch eine besondere Feuerkanone inklusive 20 explosiver Kugeln bekommen. Diese Kanone macht sogar im Ruhezustand schon unserem neuen Bordschützen eine Menge Spaß und er kann kaum erwarten, sie im Einsatz zu testen. Ich fürchte er wird seine Chance früher bekommen als uns lieb ist.

Die Reise über Barsaive läuft weitesgehend unspektakulär bis auf einen kleinen Piratenangriff. Ein Schiff stürzte sich unbemerkt aus Richtung der Sonne auf uns. Einige Piraten sprangen auf unser Deck, als sie aber gemerkt haben, dass sie kein leichtes Spiel haben, gaben sie Signal und das Piratenschiff drehte ab.

Der Himmel ist bewölkt, es gibt leichte Schauer und eine seichte Brise lässt das Schiff vorangleiten. Kurz gesagt: Es ist schrecklich langweilig. Schon seit Tagen. Meinen navigatorischen Kenntnissen nach haben wir Barsaive vor kurzem verlassen, doch die Landschaft hier ist ähnlich eintönig. Innerhalb der nächsten Stunden sollten wir die Grenze nach Vasgothia überflogen haben.

Am Abend dieses Tages ist immernoch alles ruhig. Wir fliegen auf eine kleine Sturmfront zu. Die erste Veränderung der Bedingungen auf dieser Reise. Aufgrund der Eintönigkeit und Langeweile lasse ich den Kurs halten, was ich später an diesem Abend bereuen werde.
Wir befinden uns ein Paar Hundert Meter entfernt vom Rande des Wolkenkonstrukts, da bewegt sich dieses Gebilde rasend auf uns zu. Ich erkenne eine Fratze die sich in den Wolken bildet. Die Crew erwacht aus dem Alltag der sich in ihre Knochen geschlichen hatte und es herrscht Durcheinander. Mister Morian, der das Steuer übernommen hatte, leitet ein Ausweichmanöver ein, so das uns die immer schwärzer werdenden Wolken nicht ganz Treffen. Doch nun befinden wir uns direkt im Sturm. Blitze krachen auf unser Deck und reißen die Planken auf. Der Mast biegt sich unter dem enormen Druck. Meine Befehle an die Crew verklingen in diesem enormen Getöse. Es fällt mir ohnehin schwer zu atmen. Finn hält tapfer das Steuer und deutet auf den Hebel neben sich. Ich kämpfe mich durch den Wind, erreiche den Hebel und ziehe daran. Durch das Schiff fährt ein Ruck und wir bewegen uns mit großer Geschwindigkeit heraus aus der Schwärze dieser Wolken.
Erst als ich wieder den Horizont erkennen kann, sehe ich wie schnell wir tatsächlich gerade fliegen. Finn hat auf Grund der Geschwindigkeit Schwierigkeiten uns in der Luft zu halten, ich lasse den Hebel also los. Hinter uns tobt wütend der Sturm. Ich lächle hämisch, doch da löst sich ein Arm aus der Wolke und trifft unser Schiff mit voller Kraft in die Seite. Es gerät ins Trudeln und die Baumkronen kommen immer näher. Glücklicherweise ist die Landung nicht allzu hart und unser Schiff bleibt an einem Stück. Herzlich Willkommen in Vasgothia.

Der Schaden sieht schlimmer aus als er ist. Zwar klaffen einige Löcher an der Backbordseite aber die Orichalkumlinien wurden nicht beschädigt. Die Mannschaft macht sich bereits an die Materialsuche um die Stellen auszubessern. Am Himmel sehe ich, wie sich die dunkeln Wolken verziehen. Hier sind wohl sogar Stürme dämonisch.
Wir erkunden den Wald ein wenig und müssen eine Nacht hier rasten, doch alles bleibt ruhig. Der Wald hier ist unheimlich fremd. Zwar gibt es auch unheimlich Wälder in Barsaive, doch hier ist es anders. Sogar die Geräusche der Nacht scheinen hier fremd.
Bei Gelegenheit sollten wir irgendwo in einer Stadt das Luftschiff vernünftig reparieren lassen, doch vorerst müssen unsere Flicken reichen.

Am nächsten Morgen erhebt sich unser Luftschiff dann wieder aus dem Wald in die Lüfte. Das Klappern und der leichte Rechtsdrall machen mir anfänglich etwas Sorgen, doch nach einiger Zeit habe ich mich wohl daran gewöhnt. Also bessert sich meine Laune. Leicht lächelnd und voller Erwartungen blicke ich dem Tag entgegen an dem wir über dieses hochinteressante Land fliegen. Gerade versinke ich total in freudiger Stimmung, da höre ich einen lauten Knall. Mich reißt es von den Füßen und ich falle von der Brücke aus auf das Deck. Das Schiff hat abrupt gestoppt. Ich sehe mich verwirrt um. Nirgendwo etwas zu sehen.

Eine böse Vermutung durchfährt mich. Ich gehe an die Reling und blicke gen Boden. Was ich sehe verschlägt mir die Sprache. Vom Boden aus sehe ich eine dicke Kette die aus dem Wald direkt in den Rumpf unseres Schiffes ragt. Rasch laufe ich unter Deck in den Kanonenraum und sehe wie eine große Harpune aus dem Boden des Schiffes ragt. Oben höre ich wie jemand schreit "Schiffe direkt hinter uns!"

Wieder an Deck gelaufen erkenne ich hinter uns drei Schiffe die schnell näher kommen. Wer auch immer das ist, er meint es nicht gut mit uns. Ich lasse dir Kanonen bereit machen, packe mir Theseus und seine Säure und nehme eines der kleinen Luftschiffe aus Himmelsspitze.

Jetzt geht es darum, schnell fliehen zu können. Ein Gefecht gegen drei Schiffe würden wir nichtmal dann gewinnen, wenn unser Luftschiff nicht beschädigt wäre. Ich steuere das kleine Schiff direkt neben die Kette und lasse Theseus sein Werk verrichten. Selbstverständlich betone ich dabei, er solle vorsichtig sein!

Über uns höre ich, wie die Kanonen abgefeuert werden und wie gegnerische Munition an uns vorbei rauscht. Einige unserer Kugeln treffen eines der fremden Luftschiffe, doch richten kaum Schaden an. Das laute Rasseln einer riesigen, zu Boden stürzenden Kette verrät mir, dass Theseus erfolgreich war. Ich bringe uns wieder an Deck und unser Luftschiff setzt sich wieder in Bewegung.

Bald haben wir volle Fahrt erreicht, doch die Verfolger kommen immernoch näher. Finn und ich sehen wieder einmal keine andere Möglichkeit als den neuen magischen Antrieb zu benutzen. In dem aktuellen Zustand unseres Schiffes ist es noch gefährlicher, doch wir müssen es riskieren. Ich ziehe also den Hebel erneut.

Das Schiff beschleunigt schnell. Wir verlieren einige Planken und das Halten des Kurses ist nahezu unmöglich. Die Angreifer allerdings lassen wir weit hinter uns. Als sie dies erkennen drehen sie ab. Wir preschen noch kurze Zeit mit dem Antrieb weiter, doch das Schiff erweckt immer weiter den Verdacht komplett auseinander zu brechen.

Den Antrieb ausgeschaltet und die Verfolger hinter uns gelassen betrachten wir unser Schiff. Kritisch ist in diesem Zusammenhang ein passender Begriff. Nicht nur, dass die geflickten Löcher nun wieder in die Weite gähnen, auch verlieren wir an Höhe. Es wird also schon wieder Zeit, dass wir eine Zwischenlandung einlegen.

Die Reise nach Ohn 1
Die Reise nach Ohn 1.1
Die Reise nach Ohn 1.2
Die Reise nach Ohn 2
Die Reise nach Ohn 3
Die Reise nach Ohn 3.1
Die Reise nach Ohn 4





This particular version was published on 26-Aug-2010 18:46:30 CEST by Daniel.


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