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* Du stehst in einem Spiegelkabinett. Du siehst Dich selbst in tausend Spiegeln, bis in weite Ferne scheint es immer neue Abbilder Deiner selbst zu geben. Die Spiegelbilder reden miteinander, manche Lächeln Dich an, als sie Dich sehen. Du gleitest durch diese Welt, die Du selbst bist. Du gehst umher, und bleibst bei einem Spiegel stehen. Dort bist Du als kleines Kind. Es weint. Du siehst am Spiegel etwas Schmutz, er ist nicht sehr sauber, als wäre er mit schmierigen Händen betatscht. Das Kind schaut in die Ferne, seine Augen scheinen etwas zu verfolgen, dann presst es stockend hervor "geht weg! Ich will nicht mit euch spielen" Verwundert entfernst Du Dich von dieser bedrückenden Szene. Weit hinter Dir hörst Du fernes Klirren. Du gehst dem nach, eilst durch die Spiegelhallen, rennst, als deine Füße auf dem Boden knirschen, Scherben, ein Spiegel ist zerbrochen... Du schaust auf Deine Hand, dein kleiner Finger, ein kleiner Tropfen roter Flüssigkeit... Du hörst ein Lachen... anders, fremd... es lacht Dich aus. Du schaust Dich um, hier sind nur Deine Spiegelbilder, aber sie schauen fremd, das bist nicht Du in diesen Spiegeln. Du rennst weg, an einen anderen Ort, hier ist alles wieder gut. In der Ferne hörst Du ein Klirren... * Du träumst, Du bist ein blauer Delphin, Du schwimmst durch das Meer, es ist ein anderes Meer, es ist kosmisch. Alles um Dich herum ist angenehm, Du fühlst Dich dauernd gut. Ständig hast Du neue Ideen, und das kosmische Wasser um Dich herum reagiert auf Deine Träume und nimmt entsprechende Gestallt an. Natürlich bist Du nicht alleine, Du hast viele Spielgefährten, die so sind wie Du. Und Du weißt eine Menge, deshalb bist Du ja auch so was wie ein Gott. So lebst Du also ein paar Millionen Jahre dahin. Eines Tages dann stößt Du auf ein Ding, das Du bisher nicht kanntest. Es ist schwarz, hat spitze Stacheln, an denen man sich leicht verletzen könnte, und es ist kalt und dunkel. Es fasziniert Dich. Es ist anders. Erst bist Du entsetzt und schwimmst weg, aber Du kommst immer wieder.. und näher. Du willst es kennen lernen. Einmal kommst Du zu nahe, und da reißt es Dir die Haut auf - Schmerz, das kennst Du nicht, und fliehst, für ein paar Jahrhunderte meidest Du die Gegend. Also nach ein paar hundert Jahren schaust Du mal wieder vorbei. Es ist noch da. Diesmal bist Du vorsichtig.. versuchst, das Ding wegzuwünschen, aber das geht nicht. In seiner Nähe kannst Du das Wasser auch nicht formen, es ist ungehorsam.. Du umschwimmst das Ding in sicherem Abstand, und schaust es Dir sehr gut an. In seinem Innern siehst Du ein farbiges Licht, ein Funkeln. So ein Licht hast Du noch nicht gesehen! Immer mal wieder leuchtet es in Farben, für die Du keinen Namen hast, sattes Rot zum Beispiel, und plötzlich erkennst Du, wie grünlich-blau und eintönig Deine Welt ist. Deine Gefährten wissen nichts von diesem Ort, sie wollen nichts davon hören und schwimmen niemals in diese Gegend. Eine gute Freundin ist etwas aufgeschlossener, hört sich Deine Geschichte etwas verwundert an, und sie kommt schließlich mit. Schon von weitem spürt sie Kälte und bekommt Angst. Als sie merkt, dass das Wasser hier nicht so gut formbar ist, flüchtet sie, und von da möchte sie Dir helfen, redet auf Dich ein, "schau Dir doch nur Deine Wunden an! Das Ding ist nicht gut, hör auf damit, dann verschwindet es von selbst!" Du versuchst ihr zu sagen, dass es auch etwas besonderes, neues hat, dass Du darin Farben siehst und mehr darüber wissen willst. Aber für sie bist Du krank und unter schlechtem Einfluß, keiner der anderen kann sich an so einen Fall erinnern, sie möchten Dir helfen, aber damit treiben sie Dich nur noch weiter weg, weil Du sie nicht verstehen, warum Du so handelst, denn sie ignorieren das Ding einfach, und das ist ihr Fehler. Du stirbst natürlich qualvoll in den Stacheln, von der Kälte zu sehr ermattet, als Du Dich zu weit vorwagst, um mehr von dem eigenartigen Inneren des Dings zu sehen, das Dir zum Schluss wie ein Loch in eine viel größere Welt vorkam, aber da warst Du Deinem kosmischen Meer auch schon lange überdrüssig geworden.
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