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An einem sandigen Strandabschnitt des Tylon war eine riesige Sandburg im kleinsten Detail ausgearbeitet und mit Muscheln oder kleinen Glitzersteinen verziert auf meine Größe hochgezogen worden. Ich wanderte gar einmal rundherum. Die detaillierte Ausarbeitung jeder noch so kleinen Rundung und die Statik dieses Kunstwerks faszinierte mich und fesselte meine erstaunten Körper an den Ort, so dass ich mehrere Momente nicht einmal mehr wusste, wo lang ich wollte. Ich bemerkte später, dass zu diesem Zeitpunkt mein Kummer fast vollständig aus meinem Geist verschwand. Ich vermute, dass es mit einem heilenden Effekt der Stelle in Verbindung steht. Ich ruhte mich also aus und ergötzte meine Augen an Sand, Muscheln und Steinen. Plötzlich wehte mir der Geruch von frisch gebratenem Fisch entgegen und mir kam seit dem Morgen endlich ein Appetitgefühl in den Sinn. Es schien mir aber im nächsten Moment wieder erloschen, denn das zweite Mal im Zeitraum eines Sonnenwechsels wurde mir ein silbern glänzender, sehr spitzer und sehr scharfer Gegenstand mit langer Klinge an die Kehle gehalten. Eine wohl melodische und doch eher zischende Stimme und ein blau geschuppter Arm verrieten mir, dass ich es mit einem T'Skrang zu tun hatte. "Wer seid ihr Eindringling", sprach er zu mir in einem Orkisch mit leichtem T'Skrang-Akzent. Ich war erstaunt und drehte mich mit erhobenen Händen ihm zu. "Ich bin ein Troubadour aus...", ich musste kurz überlegen. " ... aus dem Norden auf dem Weg Richtung Süden. Mein Name ist Dradon Trigjul und ich bewundere diesen Kunstbau aus Sand." Der Langdolch verschwand von meiner Kehle, ruhte aber noch in der Hand des T'Skrang, bereit sofort vor zuschnellen, sollte ich etwas falsches sagen, während der Besitzer mich musterte, bevor er mir bedeutete zu folgen. Ein paar Meter von der Burg entfernt, erzählte er mir, dass es ganz in der Nähe ein T'Skrangdorf gab und ich einen Ort der Ruhe und des Gebetes betreten hatte, der zu dieser Gemeinde gehörte. Er war alarmiert worden über einen Eindringling in ihr Gebiet und dachte, dass ich ein Kundschafter eines Orkbrennerklans wäre. Ich beschwichtigte und wiederholte, dass ich wirklich keine Bosheiten vor hatte. Im gleichen Zuge entschuldigte ich mich für mein Verhalten, ich konnte es ja nicht wissen. Ich sah wie sich die Muskulatur unter den Schuppen entspannte und dann stellte sich mein Gegenüber vor. Sein Name war Lonaha und er war eine sie. Als Lahala, das ist ein Familienoberhaupt im Dorf, lud sie mich ein Lonaha erzählte mir, das sie ebenfalls eine Troubadoura sei, die dem legendären Beispiel der Shivalahala des Aropagois T'Kambras folgte. Weiter sprach sie davon mir das ihre Vorfahren von diesem mittlerweile nicht mehr existenten Aropagois stammten und sie wollte dieses Ahnenband aufrecht erhalten und das Aropagoi neu gründen, so wie es auch schon Andere vor ihr planten. In ihrem Dorf würde Jedaiyen Westhrall ein und ausgehen. Von ihren Abenteuern und den Führungskünsten hörte ich in den folgenden Tagen am Meisten. Lonaha nahm mich mit in ihr Dorf; sie schwamm, während sie ein aus Schilf geflochtenes Schiff zog, in dem ich saß. Dort angekommen wurde ich in die Gesellschaft aufgenommen und wohnte fortan mit Lonaha in ihrem Haus. Ich bewegte mich meist über Wasser, auch wenn ich von einem ihrer Cousins eine Kiemenmaske geschenkt bekam. Lonaha nahm mich als ihren Schüler auf. Ich lauschte allen Erzählungen, ließ mich in Rhetorik schulen und übernahm alles was sie mich lehrte. Ich lernte ihre Sprache sprechen, lesen und schreiben, sowie die Sprache der Windlinge. Es fehlte ihr selbst nur noch die Sprache der Obsidianer, die sie selbst nach einem Monat genauem Studium nicht verstanden hatte. Sie drang in die Theorien hinter dem Leben als Troubadour ein und stellte mir die Verbindung zur Magie dar. Ich lernte nebenbei von ihr fischen und schnelles Schwimmen, sowie flechten, schnitzen und jonglieren. Ich verbrachte so viel Zeit mit ihr, dass ich ganz vergaß, dass ich einmal eine tief sitzende Abscheu gegen T'Skrang hegte. Ich gab alle mir bekannten Geschichten und Fabel zum Besten, feilte an den Details und prägte mir ihre Erzählart ein. So vergingen drei Mondzyklen und ich war seid langem mal wieder glücklich. Sie überreichte mir einen fein säuberlich geschnitzten Holzfisch, mit ihrem Namen auf der einen Seite und T'Kambras auf der anderen, als Zeichen einer Freundschaft, deren Pfade sich hier trennen würden. Ich wusste, dass sie mich mochte, ich mag sie auch, aber dennoch musste ich gehen und ich ging - ihr zuliebe. In einem selbstgeflochtenem Schilfboot, mit einem selbstgeschnitzten Paddel und ihrem Fisch an einem Anhänger um den Hals machte ich mich auf dem Tylon Richtung Süden.
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