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Tskranggesang

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Autor: Dradon


Es ward dunkel als ich vor Erschöpfung und Trauer in Asche gewälzt einschlief.

Als ich aufwachte wollte ich nur noch von diesem Ort weg. Soweit wie möglich sollten mich meine Füße tragen. Ich aß nichts und nahm nur unterwegs einen Schluck Hurlg, aus der Flasche die ich mitgenommen hatte. Gen Mittag war ich wieder am Tylon. Ich hatte mich teilweise durch Gestrüpp geschlagen, weil mir auf der Straße zu viele Gesichter Ausschau nach dem "bösen Ork" gehalten hatten. Vielleicht gab es ja noch mehr von diesen Elfen oder vielleicht Freunde, die genauso gern ein Schwert in mein Gesicht halten wollten.

Ich kam also durch Unterholz gestolpert und dem Rauschen folgend am Tylon an. Es zeigte sich mir ein Anblick von über aus strahlender Schönheit. An einem sandigen Strandabschnitt des Tylon war eine wunderbar verzierte Sandburg im kleinsten Detail ausgearbeitet mit Muscheln verziert auf meine Größe hochgezogen worden. Ich lief einmal rundherum.

Plötzlich wehte mir der Geruch von frisch gebratenem Fisch entgegen und mir kam das erste Mal wieder ein Appetitgefühl in den Sinn. Es schien mir aber im nächsten Moment schon wieder verwehrt zu sein, denn das zweite mal im Zeitraum eines Sonnenwechsels wurde mir ein silbrig glänzender, sehr spitzer, sehr scharfer Gegenstand mit langer Klinge an die Kehle gehalten. Eine wohl melodische aber doch eher zischende Stimme und ein blau geschuppter Arm verrieten mir, dass ich es mit einem T'Skrang zu tun hatte. "Wer seid ihr Eindringling", sprach er zu mir in einem Orkisch mit leichtem T'Skrang-Akzent. Ich war erstaunt und drehte mich mit erhobenen Händen ihm zu. "Ich bin ein Troubadour aus...", ich musste kurz überlegen. " ... aus dem Norden auf dem Weg Richtung Süden. Mein Name ist Dradon Trigjul und ich bewundere diesen Kunstbau aus Sand." Der Langdolch verschwand von meiner Kehle und der T'Skrang bedeutete mir zu folgen.

Es stellte sich heraus, dass er auch ein Abenteurer war, der durch die Lande zog und Geschichten sammelte und sie in Dörfern vortrug. Sein Name war Lonaha und er war eine sie.

Lonaha, war eine Troubadoura, die dem legendären Beispiel der Shivalahala des Aropagois T'Kambras folgt. Sie erzählte mir das ihre Vorfahren von diesem mittlerweile nicht mehr existenten Aropagois stammten und sie wollte dieses Ahnenband aufrecht erhalten und das Aropagoi neu gründen, so wie es auch schon Andere vor ihr planten. In ihrem Dorf würde Jedaiyen Westhrall ein und ausgehen. Von ihren Abenteuern und den Führungskünsten hörte ich in den folgenden Tagen am Meisten. Lonaha nahm mich mit in ihr Dorf; sie schwamm, während sie ein aus Schilf geflochtenes Schiff zog, in dem ich saß. Dort angekommen wurde ich in die Gesellschaft aufgenommen und wohnte fortan mit Lonaha in ihrem Haus. Ich bewegte mich meist über Wasser, auch wenn ich von einem ihrer Cousins eine Kiemenmaske geschenkt bekam.

Lonaha nahm mich als ihren Schüler auf. Ich lauschte allen Erzählungen, ließ mich in Rhetorik schulen und übernahm alles was sie mich lehrte. Ich lernte ihre Sprache sprechen, lesen und schreiben, sowie die Sprache der Windlinge. Es fehlte ihr selbst nur noch die Sprache der Obsidianer, die sie selbst nach einem Monat genauem Studium nicht verstanden hatte. Sie drang in die Theorien hinter dem Leben als Troubadour ein und stellte mir die Verbindung zur Magie dar. Ich lernte nebenbei von ihr fischen und schnelles Schwimmen, sowie flechten, schnitzen und jonglieren. Ich verbrachte so viel Zeit mit ihr, dass ich ganz vergaß, dass ich einmal eine tief sitzende Abscheu gegen T'Skrang hegte. Ich gab alle mir bekannten Geschichten und Fabel zum Besten, feilte an den Details und prägte mir ihre Erzählart ein. So vergingen drei Mondzyklen und ich war seid langem mal wieder glücklich.

Sie überreichte mir einen fein säuberlich geschnitzten Holzfisch, mit ihrem Namen auf der einen Seite und T'Kambras auf der anderen, als Zeichen einer Freundschaft, deren Pfade sich hier trennen würden. Ich wusste, dass sie mich mochte, ich mag sie auch, aber dennoch musste ich gehen und ich ging - ihr zuliebe. In einem selbstgeflochtenem Schilfboot, mit einem selbstgeschnitzten Paddel und ihrem Fisch an einem Anhänger um den Hals machte ich mich auf dem Tylon Richtung Süden.


Wenn Ihr weiter blättert gelangt ihr zum nächsten Kapitel namens Süden.





This particular version was published on 04-Jun-2010 17:14:50 CEST by Dradon.


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