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Kasperle

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Autor: Fabian


S

ein Hass ist überwältigend. Und er sät seine böse Saat unter den jüngsten unter uns. Sein Name klingt harmlos, und doch, er steht für die reinste Form des Hasses. Die Rede ist von dem Dämon, der sich „Kasperle“ nennt. So unendlich wie seine Wut auf das Leben, so perfide gelingt es ihm, immer wieder in die Herzen der kleinen einzudringen. Meist bemächtigt er sich eines harmlosen Namensgebers und wirkt seinen Zauber „Trickkiste“. Dabei erschafft der Dämon eine Kutsche, geziert mit verspielten Schriftzügen wie „Kasperle kommt“, oder „Tor‘schaßß wunderbares Theater“. Die Kutsche, gezogen von 2 weißen Pferden (die natürlich auch total böse sind) beinhaltet eine kleine Bühne und eine Holzkiste, in der sich Handpuppen befinden. Die Stadtwache, das Krokodil, die Prinzessin, der Seppel und natürlich der Kasperle selbst.
Während die Prinzessin für die verführende, weibliche Schattenseite steht, die den Kasperle immer wieder unterschwellig in seinem Handeln bestärkt, symbolisiert die Stadtwache das Gute, dass das böse Treiben direkt vor seinem Auge hat, und doch nicht reagiert. Der Seppel stellt den einfachen Bürger dar, der in seinem einfachen Gemüt schnell dazu neigt, die vermeintlichen „Bösen“ (das Krokodil) in blinden Aktionismus zur Strecke zu bringen. Das Krokodil ist immer ein Namensgeber, der durch Kasperles Zauber „Hand im Arsch“ in die Puppe verwandelt wurde, durch die anale Penetration enorme Schmerzen verspürt, sich jedoch nicht gegen die Folter zu wehr setzen kann. Und der Kasperle spielt sich selbst.
Nachdem diese Vorbereitung abgeschlossen ist, zieht der Kasperle von Dorf zu Dorf, lockt Kleinkinder und ihre Eltern mit günstigen Preisen in die Vorstellung, die Manege des Grauens.

Die Handlung ist immer die selbe. Der Kasperle kokettiert mit der aggressiv erotischen Prinzessin, Seppel folgt seinem „besten Freund“ blind in jedes Abenteuer, während die Stadtwache schützen seine Hand über das Treiben hält und zur Not die Augen vor den Missetaten des Kasperles abwendet.
Der Kasperle ist ein großer Verführer. Schon zu Beginn schleudert er den Kindern seinen Ruf „Hallo Kinder, seid ihr alle da?“ entgegen, um die Stimmung anzuheizen. Im Laufe des Stücks werden die Zuschauer in seinen Bann gezogen und ohne es die Kleinen merken, werden sie zu Missetätern, grölen und jolen immer wieder, wenn der Kasperle im letzten Akt voller Härte und Brutalität immer und immer wieder auf das Krokodil einschlägt. Nicht selten stirbt das Opfer des Zaubers „Hand im Arsch“ dabei.

Am Ende bejubeln die jungen Namensgeber den Gewalttäter und nehmen die Erkenntnis mit auf den Spielplatz, dass Gewalt eine anerkannte Form der Konfliktlösung ist. Nicht wenige werden im Verlaufe ihres Lebens Räuber, Mörder, Erpresser oder Bankangestellte.

Der Kasperle wird sein Werk vollenden. Denn niemand ahnt, was für ein Hass sich hinter der lustigen bunten Mütze verbirgt...





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