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ach einigen haarsträubenden Ereignissen, die beinahe zu unserer Hinrichtung geführt hatten, waren für eine Weile in ein spezielles Lager verbracht worden, in dem wir (Asak, Kiwa, Vierna und ich) erbarmungslos gedrillt worden waren, doch nun waren wir, dem König sei Dank!, wieder auf freiem Fuß. In Märkteburg trafen wir dann auf alte Freunde von uns, die mittlerweile schon Pläne am Schmieden waren, wie sie uns befreien konnten...
Natürlich hatten wir daraufhin erst mal unsere wiedererlangte Freiheit sowie unser Wiedersehen gefeiert, und zwar im Goldrausch, dessen Wirt ohnehin nur Adepten in seine Schankstube liess.
Doch nun hatten wir bereits unsere Vorräte aufgestockt und waren in Aufbruchsstimmung. Am folgenden Morgen wollten wir Märkteburg dann fürs erste wieder verlassen.
"Wie ich sehe, habt ihr schon wieder Hummeln im Hintern", grinste uns der Zwergenwirt an. "Aber wisst ihr was, ihr seid Helden, und deshalb werde ich euch heute Abend mit einem gebührenden Mahl verabschieden. Geht doch so lange auf eure Zimmer und ruht euch noch ein wenig aus."
Und das taten wir auch, denn die Erfahrung hatte gezeigt, dass solche Abende dann grundsätzlich bis zum Morgen hin andauerten. Dennoch traf dieser Vorschlag bei uns allen auf Zustimmung, hatten wir doch während der letzten Nacht die Einrichtung einer Taverne inklusive mehrerer Gäste zerlegt.
ie sich zeigte, liess der Wirt sich in der Tat nicht lumpen, und hatte ein großes Buffet aufgebaut. So saßen wir denn gut gelaunt beisammen, aßen und becherten so vor uns hin und gaben ein paar unserer Abenteuer preis. Der Abend verging wie im Flug, und wie viele Krüge Bier wir an jenem Abend gelenzt haben, vermag ich nicht zu sagen. Aber es waren genug, dass uns eine Gruppe von Orks entging, die allmählich zu pöbeln begann.
Wie ssehr die Kerls auf Ärger aus waren, bemerkte ich anhand dreier Dinge: erstens versuchten gleich drei von ihnen Kiwa anzubaggern, zweitens versuchte einer mit Vierna anzubandeln, und drittens bekam ich mit voller Wucht und ohne vorangegangener Provokation einen Humpen ins Gesicht.
Kiwa war mittlerweile aufgestanden und wollte in ihr Zimmer, wurde aber von besagten drei Orks verfolgt. Ich folgte ihr fliegend und nicht ganz freiwillig, und an meiner Landetechnik muss ich wohl oder übel auch noch arbeiten. Stufen, auch wenn sie "nur" aus Holz sind, sind dennoch verdammt hart beim Aufprall!
Was um mich herum geschah, bekam ich zunächst überhaupt nicht mit. Erst war ich einfach zu benommen, und dann prügelten ein paar Orks auf mir herum. Da ich einfach keinen Platz zum Verteidigen und zudem keinen für eine solche Situation angepassten Zauber in meinen Matrizen hatte, spielte ich kurzentschlossen toter Mann - und hatte damit auch noch Erfolg! Lachend liessen sie von mir ab.
Während dessen hörte ich von Vierna einen Schrei (sie war Kiwa und mir zur Treppe gefolgt und gerade von selbiger gefegt worden, und hatte eine Bruchlandung ins Buffet gemacht), und ich konnte die Sehne von Asaks Bogen singen hören. Da ich jetzt wieder Luft zum Atmen und Platz zum Handeln hatte, wollte ich einen Zauber vorbereiten, doch dazu kam ich nicht mehr.
Von der Tür her war ein Krachen zu hören, und eine uns wohlbekannte Stimme stiess einen Schlachtruf aus. Es handelte sich um einen Schlachtenwüter, der nun Anlauf nahm, um ein paar Orks über den Haufen zu rennen. Bei der Rüstung der Schlachtenwüter reicht das, um Verderben zu säen. Ich sah, wie der Zwerg zumindest noch zwei von fünf Orks erwischte, doch die restlichen konnten jeweils im letzten Moment ausweichen, so dass der Zwerg schliesslich wie ein Geschoss in der Treppe einschlug. Holzsplitter flogen nach allen Seiten, und vom Schlachtenwüter waren nur noch die strampelnden Beine zu sehen.
"Onepunch!" ertönte es plötzlich von der Tür her, und ein Ork brach Augenblicke später durch die Rückwand der Taverne, in der er einen Schattenriss hinterliess. Mit lauten Geschepper landete der Ork inmitten der Mülltonnen. Seraton war halt unschlagbar, vor allem wenn man bedachte, dass er ein Windling war.
Nun reichte es den pöbelnden Orks, die umgehend die Flucht ergriffen. Der Wirt stand kreidebleich hinter seinem nun angeschnitzten Tresen und starrte fassungslos auf das Durcheinander in seiner Schankstube.
Das Ergebnis: mehrere tote Orks, eine kaputte Wirtshaustür, eine kaputte Rückwand, eine im unteren Bereich völlig zerstörte Treppe, zerbrochene Tische und Stühle und ein Buffet, dass sich hübsch gleichmäßig über Boden, Wände, Decke und Vierna verteilt hatte.
Ein wenig belämmert sahen wir uns um, dann schafften wir die Leichen in den Hof. Erst dort fiel mir auf, dass diese Orks zu gut gekleidet und ausgerüstet waren, um auf eigene Rechnung zu arbeiten. Wieder im Schankraum sagte ich dies den anderen. "So, wie die ausgerüstet und gekleidet waren, wird die sicherlich bald jemand vermissen."
"Dann sollten wir besser aufbrechen", kommentierte Vierna, die noch dabei war, sich von den Resten des Buffets zu befreien. "Wenn wir bleiben, wird noch mehr zu Bruch gehen." Bei diesen Worten warf sie einen Blick auf den Wirt, der immer wieder jammerte, er wäre ruiniert, sein Ruf wäre hin und und und.
Irgendwie tat er uns leid, und aus diesem Grund tranken wir mit ihm noch einen Schluck, um ihn wieder aufzumuntern. Nach und nach kamen wieder andere Gäste, die schliesslich die Schäden begutachteten. Still und leise beglichen wir unsere Zeche und verliessen Taverne und Stadt mitten in der Nacht.
ir schlugen eine südliche Richtung ein, denn wir wollten wieder mal nach Urupa. Da das Wetter nicht gerade das beste war und jeder Tag so erschreckend gleich, weiss ich nicht mehr genau, wie lange wir unterwegs gewesen waren. Aber etwa vier Tagesmärsche südlich von Lorcam machten wir schliesslich Halt, um unser Nachtlager aufzuschlagen.
Nicht weit von uns war der Saum eines kleinen Waldes zu erkennen, aber was uns am meisten störte war, dass allmählich Nebel aufzog. Wir sammelten noch schnell Holz, errichteten das Lager, aßen einen Happen und teilten schliesslich die Wachen ein. Kiwa bekam die erste.
Ich wurde schliesslich von Vierna geweckt, die zwischen mir und Kiwa mit der Wache dran gewesen war. Nur ungern erhob ich mich. Meine erste Amtshandlung war, dass ich Holz nachlegte und mich dann fester sowohl in Decke als auch Mantel wickelte, denn es war unangenehm kühl.
Dieser Nebel war einfach das Letzte! Er war dermaßen dicht, dass man im wahrsten Sinne des Wortes die Hand vor Augen nicht sah. Doch irgendwann hatte ich den Eindruck, dass der Nebel sich lichtete. Wie sich herausstellte, war dies ein Trugschluss. Plötzlich ertönte ein grauenhafter Schrei, der mich aufspringen und meine Waffe ziehen liess.
Meine Gefährten waren durch diesen Schrei wach geworden, und Vierna fragte: "Was war das, Garath?" Sie konnte im Dunkeln eh nicht gut sehen, und so peitschte ihr Schwanz nervös hin und her.
"Ich weiss es nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Aber etwas ist dort draussen."
Wir stellten uns um das Lagerfeuer herum auf, die Rücken nach innen gerichtet, und lauschten angestrengt in die Finsternis. Dann hörten wir es wieder: einen durchdringenden, unheimlichen Schrei, und spürten, wie etwas sehr dicht an uns vorbei zog...
To be continued...
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