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tetig nährten wir uns dem Turm. Die Leute auf den Straßen wurden weniger und ständig hatte man das Gefühl beobachtet zu werden. Es stimmte schon was Androl sagte: Der Turm hat eine Aura. Für den Einen mag sie bedrohlich wirken, für den Anderen heimisch. Da ich selber ein zwielichtiger T’skrang bin fühle ich mich hier eigentlich wohl, auch wenn ich nicht genau weiß warum. Eigentlich müsste ich erstarren von den vielen Blicken, die sich durch meinen Rücken bohren, doch ich gehe weiter und fühle mich umso sicherer, je näher ich dem Turm komme. Wie ein riesiger Obelisk der T’skrang, der über die nahen Artverwandten wacht. Die Hauptstraße - wenn man es so nennen kann - führt direkt am Eingang des Gebäudes vorbei. Selbstsicher wie eh schritt Xercis direkt auf die Tür zu und klopfte an. Ein Spalt wurde geöffnet, und eine heisere T’skrangstimme hauchte ihm entgegen. Die Tür öffnete sich zum Einlass, bis sie die Sicht auf mich frei gab. Der etwas in die Jahre gekommene, aber dennoch sehr agil und frisch wirkende T’skrang hinter der Tür musterte mich. Xercis stellte mich nicht vor, sondern sagte nur, dass ich auch von der Mutter geträumt habe. Jetzt wo Xercis es erwähnt hat, erinnere ich mich wieder, ich hatte mit ihm kurz über den Traum gesprochen, jedoch nicht gesagt was mir in dem Traum mitgeteilt wurde. Das tat auch nichts zur Sache, der Wächter wollte den ersten Satz sowieso von mir hören. Ohne Widerstand sagte ich diesen auf; was anderes hätte ich auch tun sollen, außer gehen. Ich hatte mir schon sowas in der Art gedacht, als ich zum ersten Mal davon hörte, dass ich eine Losung brauche um den Turm betreten zu dürfen. Der Wächter lies nun auch mich passieren. Hinter uns wurde die Tür wieder geschlossen und nun hauchte auch mir der Wächter einen Willkommensgruß entgegen. Es stellte sich als T’krevek vor. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit in zwergisch sprach. Es tat gut wieder die eigene Rassensprache zu sprechen ohne von der Seite angeschielt zu werden. Wir tauschten also die Höflichkeiten aus und auch ich stellte mich vor. T’krevek lud uns ein etwas platzt zu nehmen und deutete auf eine gepflegte Sitzrunde. Erst jetzt wurde ich mir der wertvollen Einrichtung bewusst. Ein länglicher Raum mit einigen hübschen Bildern an den Wänden, die Flüsse, Meere und bewaldete Seenlandschaften zeigten. Sofort überkam mich ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Ein Tisch umringt von Stühlen, eine Kommode und ein kleines Becken mit sauberem Wasser füllten den Innenraum des Zimmers. An der rechten Seite führte eine Tür in einen anderen Raum, der als Lager fungierte. Offensichtlich war es den T’skrang, die Zugang zum Turm bekamen, erlaubt hier einige kostbare oder private Gegenstände unter zu bringen. Xercis hinterlegte einen Umschlag den er bei sich führte, was wohl dort geschrieben stand?
Mir war bewusst, dass Xercis Identität gewahrt bleiben musste, besonders vor anderen T’skrang. Bisher schien er sogar erfolgreich seine Schauspielerei weiter zu führen, denn T’krevek behandelte Xercis wie einen Mann. Wir unterhielten uns eine Weile, unter anderem auch über das Gebiet in dem der Turm stand. Ich erfuhr, dass es sich hier um das Gebiet der "Fäuste von Fat" handelte: Einem Clan aus Orks, der aus einer Rotte von Steppenreitern bestand, die sich hier unten zusammengefunden haben um in ihrem Clan zusammen zu leben. Ihr Anführer soll sich sogar ein Viech zum Reittier gezähmt haben.
T’krevek erzählte uns außerdem von der Prophezeiung, die laut unserem Traum nicht nur eine Fiktion ist. Genauere Einzelheiten erfuhren wir allerdings nicht. Vielleicht war auch einfach nur die Zeit noch nicht reif dafür. Aus der Unterhaltung heraus konnte ich erkennen, dass T’krevek sich auf gute logische Schlussfolgerungen verstand und durchaus in der Lage war Xercis Geheimnis zu entlüften. Ich beschloss dem Ganzen später noch einmal auf den Grund zu gehen - wenn Xercis nicht dabei ist.
Zur Verabschiedung schenkte Xercis dem Wächter des Trums noch einen Eimer unseres frischen Wassers. Ich dachte ich schaue nicht recht und wollte schon lauthals protestieren, immerhin hatten wir einen langen, anstrengenden Weg mit vielen Gefahren auf uns genommen, um Nidaa zwei Eimer frisches Wasser zu bringen! Jedoch kam mir T’krevek zuvor. Er freute sich wirklich sehr über dieses großzügige Geschenk und lud uns ein bald wieder zu ihm zu kommen. Außerdem wollte er uns den übrigen T’skrang vorstellen und lud uns ebenfalls zu einem Treffen ein, welches in drei Umläufen stattfinden sollte.
Etwas deprimiert trat ich mit Xercis den Heimweg an. Ich konnte einfach nicht fassen, dass er einfach so unser frisches Wasser verschenkte. Im Unterschlupf trafen wir einen ungeduldigen Androl an. Wir erzählten ihm in aller Kürze was uns auf dem Weg widerfahren war. Seine Reaktion war mir bewusst, bevor ich es ihm ins Gesicht sagte, dass uns einer der Angreifer entwischt war. Androl fürchtete, dass nun jeden Moment eine große Rotte von Namensgeber vor unserer Tür steht um sich zu rächen. Ich kann sein Bedenken teilen, jedoch spielt er sich viel zu sehr auf. Hätte er gleich den Verdacht von uns abgelenkt, wäre uns das alles erspart geblieben. Vielleicht ist es besser wenn wir uns einen zweiten Unterschlupf suchen - nur so als Sicherheit. Während ich mir meine Gedanken über unser weiteres Vorgehen machte, begann ich das mitgebrachte Tuch über unser großes Deckenloch zu spannen.
Plötzlich donnerte es in einer der umliegenden Hütten. Mir war nur allzu klar aus welcher dies nur kommen konnte. Gleich darauf hörte ich auch schon, wie die Tür von uns aufgerissen wurde und ein brennender Nidaa hereinsprang. Wild fuchtelnd warf er sich auf dem Boden und schrie: "Löscht das Feuer, tretet mich aus!" Androl ließ sich das nicht zweimal sagen. Er steckte den vor Schrecken gezogenen Dolch weg und sprang auf Nidaa zu. Er hatte noch immer schlechte Laune von dem entkommenen Elfen, und ließ diese nun an Nidaa aus. Mit aller Kraft trieb er den armen, alten Alchimisten am Boden seinen Stiefel in den Körper. Immer und immer wieder. Bis das Feuer gelöscht war.
Als wäre nichts gewesen stand der Nidaa auf und bedankte sich bei seinen Rettern. Abermals stand mir die bloße Verblüffung ins Gesicht geschrieben. Mir war das heute alles zu viel. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben und etwas schlafen. Ich denke ich bin durch diesen Reichtum, den uns der Alchimist beschaffen wird nicht mehr ganz etwas nervös. Kann es sein, dass ich unter Goldfieber leide? Beeinträchtigt dieser Reichtum mein Entscheidungsvermögen? Ich sollte einmal darüber nachdenken was eigentlich meine Ziele sind und vor allem, ob mir Reichtum dabei überhaupt hilft.
Da Nidda schon bei uns ist, gaben wir ihm gleich den übrig gebliebenen Wassereimer mit uns schafften unseren Terralusken rüber in seine Hütte. Die ganze Angelegenheit nährt sich seinem kritischen Höhepunkt und ich bin mir immer noch nicht im Klaren wie ich bei dem Deal dastehen möchte.
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