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Das Ende

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E

r hatte sie auf seinem Schoß. „Das Griffband müsste mal wieder erneuert werden“, dachte er sich. Er betrachtete sehr ausgiebig seinen rechten Arm. Seinen Waffenarm. Den Waffenarm. Viele Narben zeugten von zahllosen Kämpfen. Die älteren erkannte er kaum noch, sie wurden nach und nach aufgefrischt, überschrieben wie ein Schmierblatt. Unweigerlich schaute er auf seinen Bauch. Diese Narbe war selbst für seine Verhältnisse schlimm. Er musste eine zeit lang überlegen, bis ihm der Name eines Adepten einfiel, der diesen Schlag hätte überlebt haben können. „X'Lerul....“ schmunzelte er. Diesen Namen fand er als Ork immer schon komisch. „Der hätte es wohl geschafft.“ S

chlimmer als die Narbe auf seinem Bauch war die Narbe in seiner Seele. Der Kampf um Urupa war die Hölle, wenn es so etwas überhaupt gab. Viele starben. Viele hatten keine Schuld. Und er konnte es nicht verhindern. Vielleicht gab es einen besseren, einen jüngeren, der es vermocht haben konnte, den Wahnsinn Freigeists aufzuhalten. Eines war sicher: Er war es nicht. Er entriss sich selbst aus seinen Gedanken, die mal wieder in ziellose Spähren abgedrifftet waren, und ergriff das Laken, dass es für seine Verhältnisse sogar recht ordentlich zusammengelegt hatte. Ak wickelte die Axt, Therats Axt, in dieses Laken, und gab sich die größte Mühe, die er aufzubringen vermochte, das mächtige Artefakt sauber einzuwickeln. „Derjenige, der diese Axt nach meiner Zeit führen mag, wird große Freude daran haben“, dachte er sich, und ihm entwich ein kleines Lächeln aus seinen schlaffen Mundwinkeln. Was hatte er nicht alles getan? Verjgorm eine Wunde verpasst, einen Drachen nidergestreckt, nicht zu vergessen die unzähligen Dämonen, Theraner und zahlreiche Lebewesen, dessen Dasein er noch nicht einmal einzustufen vermochte. Ein Geräusch von draußen riss ihn abermals aus seinen Gedanken. Wieder einmal ertappte er sich dabei, seinen Fokus dem eigentlichen Vorhaben abgewendet zu haben. Endlich gelang es ihm, die Überwindung aufzubringen, nach dem er schon seit Jahren gesucht hatte. Er packte Therats Axt in die große Truhe an Fußende seines Bettes. Der große Schlüssel verkeilte das eiserne Schloss, das seine besten Tage vor etlichen Jahren schon gesehen hatte. So wie er. Ein letztes Mal holte er tief Luft. Alles war eingemottet. Sein Krabenpanzer, seine Fetische, sein Waffenarsenal. Nur die Kette trug er noch um seinen Hals. Die würde er nur im Tod ablegen. Am besten würde er mit ihr begraben werden. Urupa. Leid. Tod. D

er alte Schlüssel in seiner Hand blitze nicht im Morgenlicht, es war aus simplem Eisen. Er war nicht mal gut geschmiedet. Ein weiterer Augenblick verstrich, bis der alte Ork ihn in seine Tasche steckte, obwohl er sich doch geschworen hatte, genau dies nicht zu tun. „Man kann ja nicht wissen“, murmelte er lauter, als er es eigentlich wollte und steckte den Schlüssel mit festem Griff in die rechte Tasche seiner Hose....

Das war es nun also. Das Ende.





This particular version was published on 17-Sep-2009 23:50:46 CEST by ChrisS.


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