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Über Die Unvereinbarkeit Des Subjektiven

Der Unterschied zwischen version 1 und version 1:

In dem Text [Von der Natur des Todes] tat ich einem Einwand unrecht: Der Tod beendet mich, wie ich jetzt bin und mich seit langem fühle, und hinterläßt das Problem der Subjektiven Existenz, man mag es Seele nennen. Mein Körper, und damit auch mein ich werden vernichtet. Wenn ich mein eigenes Dasein betrachte, sehe ich durch meine Augen, höre ich durch meine Ohren, und was ich da sehe und höre ist das Bild der Welt, was mir meine Sinne und mein Gehirn vermitteln. Es ist ein Ausschnitt aus der Welt, aber der Rest der Welt ist ausgeblendet. Das ist mein subjektives Dasein.

Es ist wie mit einem Theater: Das Orchester der Welt spielt, und die Schauspieler - also meine Sinne und Nerven - führen mich und meine Umwelt als Stück auf. Man kann das Bewußtsein als Besucher dieses Theaterstücks sehen. Die schwierige Frage lautet jetzt: Was ist denn mit der Welt da draußen? Wie kann es viele andere von mir getrennte Seelen geben, die alle wie mit einer Trichtertertüte um den Hals durch die Gegend laufen und nur einen kleinen Ausschnitt sehen? Wie kann die Welt das Bewußtsein erklären? Ein Teil des Weltenozeans schnürt einen Tropfen ab, aber warum ist er abgetrennt, warum ist er ein Subjekt, eine abgetrennte Bewußtseinssphäre? An dieser Frage scheitert noch die Wissenschaft, und die Religionen posaunen uns ihre Antworten wie Marktschreier entgegehn.

Denn wenn ich es nicht fassen kann, dieses Bewußtsein, und nicht herleiten aus der unsterblichen Welt, wo gehe ich dann hin mit meinem Tod? Ins Nichts der Unerklärbarkeit, bin ich nur eine Täuschung des Nichts? Wie kann ich da anders als gar nicht die Natur des Todes erklären?

Offen, ich weiß es nicht. Denkansätze wären mir:

* Bewußtsein ist eine Eigenschaft der Materie, und in geringem Maße in jedem noch so kleinen Partikel enthalten. Durch das Zusammenwirken zum Beispiel in einem Körper entsteht ein neues Bewußtsein. Wie es konkret gebildet wird, darüber kann ich nichts vermuten. Man kann es sich so denken: Die einzelnen Akteure sind die atomaren Bewußtseinseinheiten, allesamt kleine Zuschauer im großen Weltenmeer, das möglicherweise aus ihnen selbst gebildet wird. Über die Physik wissen wir schon gut, wie die physikalischen Partikel interagieren, ähnliches mag für solche Bewußtseinsteilchen möglich sein. Jedes Teilchen ist sehr abgeschottet von den anderen, ein winzig winzig kleiner Peak im allgemeinen Felde. Wir können es nur von außen betrachten und seine wahre Natur nicht mehr verstehen, denn sein Subjektives Dasein bleibt uns per Definition verschlossen, dafür müßten wir es sein. Und doch geht es, wenn es ein Teilchen von mir ist, in mir auf. Es ist ich, zusammen mit vielen anderen. Und wir zusammen sind die Erde, denn vielleicht gibt es über uns ja weitere Ebenen.

* Es gibt nur eine Existenz, das subjektive Dasein ist alles Sein, es gibt nur ein Bewußtsein, sehr einsam, dieses Ich. Aber wie erkläre ich dann die anderen Menschen, die so sind wie ich? Liebe und Freundschaft wären leer in dieser Welt. Nein, diese Wege scheinen mir schwer zu gehen.



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