nser Spiel heißt Rollenspiel. Dieses Wort sagt schon etwas wichtiges aus. Es heißt Rollenspiel und nicht Vorlesung. Der Master schreibt kein Drehbuch, nach dem sich die Figuren zu richten haben, er baut vielmehr die Kulisse, in der die Spieler ihre grandiosen Auftritte erleben und ihre Charaktere entwickeln. Die besten Abende entstehen aus dem Spiel der Spieler und nicht aus der Story des Masters. Als Master muß man sich verdeutlichen, daß man nur einer gegen mehrere ist, und ähnlich wie in einer guten Demokratie sollte jeder zumindest die Illusion von Mitspracherecht haben, so wie in einer guten Jazzsession jeder einmal solo spielen darf.

icher darf man die Story nicht ganz aus den Augen verlieren. Aber zum Glück sind wir nicht auf der Arbeit und müssen die Story nicht in einer bestimmten Zeit fertig haben. Wichtig ist nur, daß es allen Spaß macht - sobald etwas zur reinen Egonummer verkommt, darf und muß der Master einschreiten, dann wird die Gruppe es ihm danken. Hier hilft die Rechenregel von Lust und Frust. Die Rolle eines Masters ist mit einem guten Moderator vergleichbar: führe die Diskussion Deiner Gäste, aber dominiere nicht zu stark, und kitzle ihre Persönlichkeit hervor. Lehne Dich einfach zurück und laß ihnen ihr Spiel. Wenn sie soweit sind, erzähle weiter.

atürlich passiert es bei Anwendung dieser Regel häufiger, daß die Story ganz andere Wendungen nimmt, als erwartet. Aber auch damit kann man umgehen, ein paar Tipps finden sich unter Der Spieler hat Gandalf erschlagen.