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Die Glocke

Autor: Sebastian


Die Glocke ist ein Abenteuer, das ich zur Zeit für X und Ak, auch bekannt als die Zwei, mastere. Es läuft jetzt schon eine Weile, man könnte es eine Kampange nennen. Es ist vielleicht einen Tick episch, aber was soll man den beiden auch schon als brauchbares Kanonenfutter servieren? -- Sebastian

Teil 1

Epilog: Die Pest

o

h ja, das Leben kann schön sein. Das oder etwas ähnliches schoss mir an jenem Morgen durch den Kopf. Der Kampf mit dem verseuchten Drachen und die Begegnung in der Wüste lagen schon ein paar Tage hinter uns, die Schmerzen waren verschwunden...und ich war verliebt. Lizz´a, was für eine Frau und mein Glück, den Triumphzug nach unserem Sieg an Ihrer Seite verbringen zu können. Und die Krönung sollte heute Abend folgen. Sie hatte meinen Antrag angenommen und die große Verlobungsfeier sollte in Ak´s Kneipe steigen. Selbst die verworrenen Astraltheorien unseres Magiers konnten meine Laune nicht trüben, denn alles war perfekt. Ich machte mir zwar ein paar Sorgen um Ak, der sehr seltsam auf meine Verlobte reagierte, aber ehrlich gesagt war mir auch das egal. Ein paar gemeinsame Bierchen heute Abend würden ihn schon wieder auflockern. Und auch er würde sie mögen, da war ich mir sicher. Der Morgen dauerte nur eine Sekunde und im Zeitraffer näherte sich die Feier. Die geladenen Gäste erschienen vollzählig, der Raum war dank eines befreundeten Illusionisten traumhaft gestaltet und die Getränke gut gekühlt. Perfekt, einfach perfekt. So perfekt, dass es natürlich nur schlechter werden konnte. Ich hätte es wissen müssen...natürlich wurde es schlechter, viel schlechter. Scheisse!!

Dieser zurückhaltende Typ in der Ecke, er war mir im Vorfeld kurz aufgefallen...irgendwoher kannte ich ihn. Und als er mich ansprach fiel es mir wie Schuppen aus den Schuppen. Bergschatten in einer seiner menschlichen Gestalten. Nun ja, nicht schlimm, der Auftrag war erfolgreich erledigt und ich bereitete mich auf eine vielleicht etwas weniger geringschätzende Begrüßung als sonst vor. Pah, die Begrüßung fehlte heute dann wohl mal völlig, denn er klatschte mir seine Hand auf den Kopf und knüpfte meine Erinnerungen zu einem Gobelin des Schreckens zusammen. Oh mann, diese Sache wollte ich eigentlich vergessen. Die Wüste, die brennende Sonne und dieses schrecklich verkrümmte Skelett einer Drachin. Die unglaubliche Kälte der schrecklichsten dämonischen Existenz, die ich je spürte und die unglaubliche Hilflosigkeit des Momentes, indem es sich uns offenbarte...alles war wieder da. Er studierte die Lichtfolge der magischen Absperrung, wurde bleich und verließ uns mit den erheiternden Worten: "Das Siegel ist gebrochen. Wir sind alle verloren!" Nicht unbedingt das, was man am Abend seiner Verlobung von einem der mächtigsten Geschöpfe Barsaives hören möchte. Dummerweise hatte er Recht, Ristuls Macht war ungebrochen und seine verderbte Essenz breitete sich unaufhaltsam über Barsaive aus. Und mein Leben wurde dadurch nicht gerade schöner... --- X´Lerul

Teil 2

Die Glocke

J

a ja, Leute diese Glocke... am Anfang von beschissenen Ereignissen stehen meistens Artekfakte, die einem später so richtig die Därme zerreißen. Dabei sah es lange so aus, als ob wir das verdammte Teil nie finden würden. X und ich, wir haben in so ziemlich jedem Winkel Barsaives irgendwo ein paar Freunde verstreut, leider auch mindestens so viele Feinde. Als wir dann nach lästigen Wochen des Umherfragens und Suchens die Mission schon zur Hölle jagen wollten, meldet sich einer, von dem wir mal nicht erwartet hätten, dass in seinem Kämmerchen irgendwo ein uraltes Mörderartefakt Staub fängt: Von Garlthik Einauge. Mann Leute, ihr glaubt nicht wie oft wir schon mit dem alten Taterich gemeinsame Sache gemacht haben, und dann das. Gut, zugegeben, nach dem kleinen Zwischenfall bei den Kratas Classics, okay... wir hätten vielleicht nicht gleich die ganze iopanische Delegation ausmerzen soll'n, aber immerhin ham die dem grünen Kröterich ganz schön zugesetzt. Ja, ne andere Geschichte, okay Leute, die Story... G

arlthik holte uns also an den Verhandlungstisch, eine Auktion sollte es geben... okay, er ist halt'n Raffzahn, was soll's? Mir fielen allerdings fast die Narben aus'm Gesicht, als er uns diese schäbbigen iopanischen Schnösel gegenüber setzte, argh, da war ich angefressen, Leute! Dem war auch nix mehr heilig, dem altersschwachen Langfinger... Aber wir wären nicht X und Ak, hätten wir die Sache nicht trotzdem zu unseren Gunsten gedreht, ganz ohne Gewalt. Gut, X musste mich auch erstmal ne Stunde belabern, damit ich nicht einem oder am besten gleich allen dieser Höflingsbuben die Fresse wegballere... Hey Jungs, wenn ihr das seht, setzt eure rosa Schüchen nie wieder auf barsaiver Boden, sonst, knallt's dass euch der Urknall wie nen Kue-Furz vorkommt, KLAR?! Oh, klar, ich schweife ab. Ja, wie haben wir das vollbracht? Wir boten Garlthik einfach eine Kupfermünze mehr.. mit dem Hinweis, dass er sich mit dieser Kupfermünze neben einer ganzen Menge Asche auch die Freundschaft von zwei eisenharten Draufgängern sichert; uns! M

it Tränchen in ihren Teddyäuglein schlichen sich die Bettnässer zurück in ihren Kasperletheater-Städtchen im Norden, und die Glocke war also in unserem Besitz, ahnten wir nur nicht, dass es vergleichsweise einfach war, das Ding zu beschaffen, aber die Glocke mal zu Läuten, das war vielleicht ne Scheiße... -- Ak

To be continued

Der blaue Berg

X

' und Ak waren auf dem Weg zum blauen Berg. Natürlich gingen sie nicht zu Fuß, das würde zu lange dauern, wäre unter ihrer Würde und könnte den alten Knochen ganz schön weh tun, nicht war, Ak? Sie waren vor ein paar Tagen auf dieser namenlosen fremden Niederwelt gestrandet, irgendwo im Interdimensionsraum verschollen. Alles war fremd hier, die Sonne konnte töten. Anfangs hatten sie sich gewundert, warum die Wesen hier so winzige Puppillen haben.

Nun.. Am Himmel stand zwar nur eine kleine, rötliche Zwergsonne, aber sie war launisch. Sie konnte den Himmel in Schweißlicht tauchen und alles ungeschützte Fleisch verbrennen. Vor ein paar Stunden hatte ein solcher Flare die Zwei am Hang des blauen Berges erwischt, er hatte sie etliche Erholungsproben gekostet.

Etwas anderes war noch fremd hier. Ak betrachtete das Wesen, daß er aufgespürt hatte: Ein intelligentes Pflanzenwesen. Auf dieser Welt waren die Pflanzen die herrschende Spezies, humanoide Geschöpfe, mit den Fähigkeiten von Adepten. Im Tal wurden sie von welchen angegriffen, überraschend wehrhaft, aber den gebündelten Kräften viel zu hochstufiger Powergamer natürlich nicht gewachsen.

X' hatte diesen Gedanken. Ak war gerade mit einem gewaltigen Satz aufgesprungen, und da stand dieses Pflanzenwesen. Es sah anders aus als die aus dem Tal. X' dachte: "Wenn ich nur nicht so lahmarschig wäre, njaaargg!!" Da rollte auch schon der Kopf des Fremden über den Felsen, der Rumpf ging in die Knie und sackte dann zur Seite weg. X' blieb nur ein "Ak! Frag doch erstmal!!". Ak zuckte mit den Schultern.

Ein Ritual der Zwei: Feuerball. Während Ak sich löschte, machte sich X dran, das Pflanzenwesen wiederzubeleben. Und tatsächlich, es gelang, der Kopf wuchs wieder fest. Das Wesen richtete sich auf. Mit Pflanzensprache kommunizierte X damit. Es sei ein Wanderer, vom Stamme der Blaubuschs, und anders als die Pflanzen im Tal. Vor einigen Tag sah er in der Ferne einen Meteoriten ins Gebirge einschlagen, und weil er ein Forscher und Adept sei, habe er sich aufgemacht zum blauen Berg, ein gefährliches Unterfangen, wie sich hier wieder gezeigt habe.

Der Fremde sah friedlich aus, er hatte nur Blumen und Wasser bei sich. X fragte ihn über das Gebirge aus. Es gebe Dämonen hier, antwortete das Wesen - mißtrauisch beägt von Ak -, und mächtige Geister. Es sei zu gefährlich für einen einzelnen mit schwachem Geist. Er selbst als Adept sei von stärkerem Willen. Besonders müsse man mit dem Gestein aufpassen, wenn es glasige Stellen habe, könne es einen Adept einsaugen.

X war der Fels bereits aufgefallen. Ein durch und durch klarer Kristall, wie Quarz. Der Berg bestand aus einer großen Schicht dieses felsigen blauen Glases, und hier oben standen sie am Fuße einer Wand, die sich wie ein Gletscher in die Höhe schwang. Man konnte nicht tief eindrigen in diesen Kristall, X hatte es mit Magie versucht, er streckte seine Hände in den Fels, doch sie erstarrten, wurden blau und glasig. X saß da wie in Agonie, wie Ak sah, und er riß ihn weg. Seine Hände und Unterarme waren kristallern, X konnte sie nicht bewegen. Nur langsam gelang es ihm, die Verwandlung zu neutralisieren.

Der Fremde führte sie an einer Stelle vorbei, wo sie einen Schemen im Gletscher fanden - ein Gesicht, ein Mensch, erstarrt im ewigen Felseneis. "Das sind die, welche ihren Geist nicht zusammenreißen können.", erklärte der Fremde. Ak schlug ein paarmal gegen den Fels, sammelte Splitter ein, die X mit Drachenodem zu Glas schmolz. X schaute es sich noch ein wenig genauer an, die Felswand. Mit kleinen astralen Adern war der Kristall durchzogen, und der ganzen Kristall war magisch.

Sie hatten vor ein paar Stunden die Stelle gefunden, wo der Meteorit eingeschlagen war. Das Material war ähnlich glasig. Aber der Meteor - besser das siebentel Stück der zebrochenen Glocke - fehlte. Der Fremde hatte ihnen von dem Tor zum Berg erzählt, ein Eintritt in die Geisterwelt des Berges. Und hier war es: Ein gewaltiger Dom, so erhob sich hier der klarste, blaue Kristall in den Himmel, es mußte wohl mehrere hundert Meter steil in den Himmel gehen, darüber waren Wolken. Da war eine Frau in weißem Kleid, im Quarz. Anders als die Opfer schien sie zu meditieren, und ganz entspannt. Ak klopfte an, und rieb keine Minute später seinen Schwanz an dem Felsen. X dachte an Querschläger, als Ak von einem Stromstoß zurückgeworfen wurde. Egal. Ak war ausdauernd, aber schließlich hatte er üble Schmerzen... vor ihnen war eine Signatur aufgetaucht.

Eine Spirale, aufgereit darauf wie auf einer Perlenschnur Punkte. Einige waren erleuchtet. Ak hmmerte dagegen, und ein paar Punkte leuchteten auf. Dann verschwand das Muster und kam zurück wie am Anfang. Hm.. Ak und X probierten rum. Die Punkte, die leuchteten, waren über den inneren Teil der Spirale wie zufällig verstreut. Der ganze außere Bereich bestand nur aus Punkten, die nicht leuchteten. X aktivierte sie alle - das Muster verschwand und stellte sich wieder in den Ausgangszustand. Ak wischte von innen nach außen, und aktivierte auch alle inneren Punkte, die ganze Spirale leuchtete - und stellte sich erneut zurück.

Eine Weile standen sie davor. Irgend ein Muster. Der dritte Punkt von innen leuchtete, der 5., der 7... vielleicht immer zwei dazu? Auch kein Erfolg. Der 11., der 13., der 17... hm. Sie suchten nach einer Periode, rechneten rum, und schließlich war es Ak, der den Einfall hatte: Primzahlen!

Das Muster führte sich selbst fort, und die Spirale erfüllte den Felsen, wand sich vor, und hatte bald den ganzen Gletscher eingenommen, als ein Strudel im Muster sich bildete, es führte sich nach innen fort und wurde zu einem wirbelnden Strom, zu einem Schlauch.

Sie traten ein, der Kristall war flüssig wie Wasser geworden. Die Frau begrüßte sie: "Mein Name ist Samora, ich bin die Hüterin des Einganges. Willkommen im Jehnseits!"





letzte Änderung 08-Jul-2008 23:45:21 CEST von unknown.



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